Diese Jahr hatten wir Rumänien als Reiseziel auserkoren. Ines war als Kind schon dort und schwärmte von den Karpaten. Außerdem ist Rumänien ein relativ unbekanntes Reiseland in Europa, ein Grund mehr, es zu besuchen. Leider war Corona nicht vorbei,
wir mußten also unsere Impfnachweise bereit haben.
Unterwegs waren wir mit dem Auto und hatten diesmal keine Unterkunft vorgebucht, was sich im nachinein als gute Entscheidung herausstellen sollte. Hier unsere Reiseroute:
Wir besuchten zuerst Sibiu (Herrmannstadt) und das angrenzende Făgăraș-Gebirge. Sehr zu empfehlen ist eine Fahrt über die Transfăgăraș zum Balea Lac, der Ausblick dort oben ist beeindruckend. Dann verbrachten wir mehrere Nächte in Magura, einem Dorf am Fuß der Karpaten, sehr ursprünglich.
Dort besuchten wir die Zarnesti-Schlucht, die sehr schön aber leider ohne Wasser war. Ich wollte natürlich unbedingt die Braunbären der Karpaten sehen und hatte wegen einer Beobachtungshütte angefragt. Und man bot uns sogar die Möglichkeit an, in einer sehr luxurösen
Bärenhütte, die früher von Ceaucescu genutzt wurde, zu übernachten. Das haben wir natürlich gemacht, und es war sehr abenteuerlich aber auch beeindruckend! Natürlich besuchten wir auch das Dracula-Schloss Bran, ist aber nicht zu empfehlen, weil Touristenfalle.
Etwas schöner ist das nicht weit entfernte Schloss Peles:
Die Fahrt ging weiter ins Donaudelta. Im September sind dort nicht mehr so viele Tiere zu sehen, aber es war auf jeden Fall sehr beeindruckend und die lange Anreise wert. Wir unternahmen mehrere geführte Touren mit Booten durchs Delta, mehrmals sahen wir noch Pelikane, die kurz vor dem Start ins Winterquartier waren. Unsere Pension fanden wir in Murighol, dort hat man beste Vorraussetzungen für die Erkundung des Deltas. Empfehlenswert ist es, explizit eine Vogelbeobachtungstour zu buchen, die normalen Touren machen zwar auch Spaß, aber man fährt mit großer Geschwindigkeit durch die Kanäle und Seen und sieht nicht viel.
Vom Donaudelta fuhren wir in den Norden von Rumänien. Dort ist die Landschaft hügelig und sehr waldreich, die Menschen leben sehr ursprünglich, nirgendwo sonst haben wir so viele Pferdefuhrwerke gesehen. Es gibt viele Klöster, vor allem an der Moldau, die sehr sehenswert sind. In Maramures übernachteten wir im Dorf Breb und schliefen in einer alten Bauernhütte - definitiv ein Erlebnis, die aufs Bett fallende Maus störte uns nur wenig. Auf einer schönen Wanderung fanden wir ein Schaf in einem Wasserloch, informierten die Behörden und bekamen ein offizielles Dankeschreiben der Polizei, das Schaf konnte gerettet werden. Sehr interessant fanden wir den fröhlichen Friedhof von Zapanta mit den vielen kunstvoll bemalten Grabsteinen. Ganz in der Nähe ist auch das sehenswerte Kloster Sapanta, wir wanderten von dort auch zur ukrainischen Grenze an die Theiss. Gesehen haben muß man unbedingt den Freizeitpark im Salzbergwerk Turda, riesige Hallen in 120m Tiefe, sehr beeindruckend. Auf einer empfehlenswerten Wanderung durch die Klamm Cheile Turzii folgten uns die gesamte Zeit 5 Hunde, obwohl wir sie nicht fütterten, wichen sie uns nicht von der Seite und bellten andere Wanderer an, die uns entgegenkamen. Straßenhunde in Rumänien sind immer noch ein Problem, obwohl sie nicht aggressiv und meistens sehr hübsch sind. In Turda endete unsere Rumänien Tour, sie hat uns sehr gefallen, Rumänien ist ein touristisch noch wenig erschlossenes Land, nicht überlaufen und es gibt viel zu entdecken.